On psychosocial group dynamics during multilateral conference negotiations: experiences from COP28
Die Vertragsparteienkonferenz (englisch Conference of the Parties, COP) ist das wichtigste multilaterale Forum, wenn es um die Lösung der globalen Klimakrise geht. Während die Ergebnisse, sowie die dazugehörigen politischen Entscheidungsfindungen und institutionellen Aspekte intensiv untersucht wurden, wurde der Gruppendynamik, die während des intensiven, jährlichen zweiwöchigen Entscheidungsfindungsprozesses auftritt, wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Unter einer gruppendynamischen Betrachtungsweise wurden Feldbeobachtungen von der COP28 herangezogen, um nicht nur die verschiedenen sozialen settings zu unterscheiden, in denen die VerhandlungsführerInnen zusammenkommen, sondern auch, wie sich diese auf ihre Fähigkeit auswirken, effektiv zu kommunizieren und Entscheidungen zu treffen. Die Ergebnisse zeigen, dass der Verhandlungsprozess zwar hochgradig strukturiert und bürokratisch ist, die Schlüsselmomente der COPs – insbesondere die informellen Teile – jedoch oft nicht moderierte Räume sind, die eine sinnvolle, beziehungsorientierte und qualitativ hochwertige Kommunikation erschweren. Neben weiteren Empfehlungen für die Forschung kommt das Papier zu dem Schluss, dass die Stärkung der gruppendynamischen Kompetenzen von VerhandlungsführerInnen und insbesondere von Vorsitzenden, von größter Bedeutung sein sollte, um das Vertrauen und die Qualität der Kommunikation während dieser groß angelegten multilateralen Verhandlungen zu verbessern.
Publikationsjahr
Publikationstyp
Zitation
Dommnich, J. J. R., & Bruhn, T. (2024). On psychosocial group dynamics during multilateral conference negotiations: experiences from COP28. Gruppe, Interaktion, Organisation. Zeitschrift für Angewandte Organisationspsychologie: GIO. doi:10.1007/s11612-024-00772-2.